Liebe Patientinnen, liebe Patienten
Sicherheit und Wohlfühlen sind die entscheidenden Faktoren für Sie bei Ihrer ambulanten Operation. Wir als erfahrene Fachärzte für Anästhesie bereiten Sie gemeinsam mit unserem Anästhesie-Fachpflegepersonal optimal auf den bevorstehenden Eingriff vor.
Am Operationstag begleiten wir Sie und sorgen mit einer modernen, schonenden Narkose für größtmögliche Kontrolle und Sicherheit. Nach der Operation betreuen wir Sie, überwachen Ihren Gesundheitszustand und kümmern uns um die postoperative Schmerztherapie.

Von Dr. med. Christoph Glaß
Vor der Operation
Im Vorgespräch erörtern wir den Ablauf, die Risiken und möglichen Komplikationen der geplanten Narkose und stellen Sie in enger Zusammenarbeit mit Ihrem behandelnden Arzt auf Ihre Operation ein. Sie müssen den Aufklärungsbogen über die Narkose, den Sie erhalten haben oder hier herunterladen können, vorab gelesen und den Fragenteil ausgefüllt haben, damit Sie mögliche Unklarheiten mit uns besprechen können. Den Aufklärungsbogen mit Einwilligungsteil bringen Sie bitte zur Operation ausgefüllt und unterschrieben mit.
Für den Tag der Operation benötigen Sie eine Begleitperson, die in der unmittelbaren Zeit nach der Operation, beim Ausschlafen, für den Weg nach Hause und die nächsten 24 Stunden für Sie da ist. Bitte organisieren Sie das rechtzeitig.
Sollten sich zwischen dem Aufklärungsgespräch und dem Operationstermin Ihr Gesundheitszustand oder der Ihres Kindes geändert haben, informieren Sie bitte umgehend uns oder den Operateur – eventuell wird die Operation zu Ihrer eigenen Sicherheit verschoben.
„Nüchternheit = der Verzicht von Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme ist vor einer Anästhesie für einen komplikationslosen Narkoseverlauf unbedingt erforderlich. Die Nüchternheit muss über einen bestimmten Mindestzeitraum bestehen, damit der Magen vor der Narkose leer ist und es nicht zu einer lebensgefährlichen Aspiration, also zur Einatmung von Mageninhalt kommt.“
Mindestens 6 Stunden vor der Operation nichts mehr essen und trinken und nicht rauchen!
- Dauermedikamente, vor allem Blutdruckmedikamente dürfen mit einem Schluck Wasser meistens bis unmittelbar vor der Operation eingenommen werden. Dieses sollten Sie aber auf jeden Fall im Rahmen des Narkosegespräches mit dem Anästhesisten absprechen.
- Bei Säuglingen und Kleinkindern bis 1 Jahr gibt es die Besonderheit, dass Milchnahrung bis 4 Stunden vor der Operation gegeben werden darf.
- Eltern von Kindern, die ambulant operiert werden sollen, empfehlen wir zur Information folgenden Link: www.kinder-narkose.de
- Bitte unterrichten Sie uns unbedingt, falls Sie in den 6 Stunden vor dem Eingriff gegessen oder wenn Sie in den 2 Stunden vor der Operation etwas getrunken haben. Es dient Ihrer Sicherheit.
- Bitte informieren Sie uns, wenn seit der Voruntersuchung eine Änderung Ihres Gesundheitszustandes eingetreten ist (z. B. Fieber, Grippe, etc.).





Vorbereitung
- Bitte duschen oder baden und frische Bekleidung anziehen.
- Kein Make-up und keinen Nagellack auftragen.
- Schmuck am besten zu Hause lassen. Piercings aus Metall, insbesondere Zungen- und Lippenpiercings, entfernen. Zahnprothesen und Hörgeräte bitte in der Umkleidekabine ablegen, Kontaktlinsen bitte herausnehmen.
- Als Eltern begleiten Sie Ihr Kind selbstverständlich in den Vorbereitungsraum und bleiben solange bei ihm, bis es eingeschlafen ist.
- Kinder und Jugendliche erhalten in der Regel vor der Narkoseeinleitung einen beruhigenden Saft, der ein wenig die Aufregung nimmt und schon etwas müde macht. Bei Erwachsenen wird darauf im ambulanten Bereich in der Regel verzichtet, weil die Aufwachphase dadurch auch verlängert werden kann. Mit diesem Saft wird gleichzeitig ein langwirkendes Schmerzmittel verabreicht, das für die Zeit nach der Operation Ihrem Kind die Schmerzen nehmen oder zumindest deutlich reduzieren wird.
Narkoseeinleitung und Operation
Im Operationssaal werden EKG, Blutdruckmanschette und Sauerstoffsättigungsclip angeschlossen, um die Überwachung der Organfunktionen während der Narkose zu gewährleisten. Es wird ein Infusionszugang gelegt und der Anästhesist verabreicht die Narkosemedikamente über diesen Zugang intravenös. Das sind unter anderem schnell wirksame Schlaf- und Schmerzmittel. Durch diese Medikamente werden Sie sehr schnell einschlafen, so dass Sie vom weiteren Verlauf absolut nichts mitbekommen und auch keinerlei Erinnerung daran haben werden.
Da Ihr eigener Atemantrieb dadurch aber auch beeinträchtigt wird, ist eine künstliche Beatmung erforderlich. Diese wird entweder über eine Beatmungsmaske, eine sogenannte Kehlkopfmaske (Larynxmaske) oder über einen Beatmungsschlauch (Tubus) erfolgen, der über den Kehlkopf hinaus bis in die Luftröhre vorgeschoben wird.
Nach der Operation erlangen Sie schnell das Bewusstsein wieder. Der „Beatmungsschlauch“ wird noch vor dem Erwachen aus der Narkose entfernt, so dass Sie sich an diesen nicht erinnern werden.
Nach der Operation
- Nach dem Eingriff kommen Sie/Ihr Kind in den Aufwachraum und werden dort von unserem Fachpersonal in der Aufwachphase betreut.
- Mutter oder Vater (eine Person) dürfen in der Aufwachphase natürlich bei Ihrem Kind sein und bis zur Entlassung zur Mitbetreuung im Aufwachraum bleiben.
- Die Entlassung erfolgt ca. 2-4 Stunden nach der Operation, nach Kontrolle durch den Anästhesisten.
- Für den Heimweg und zu Hause muss eine Betreuungsperson zur Verfügung stehen, da die Narkose Nachwirkungen haben kann und Sie müssen ein Telefon zur Verfügung haben.
- Sie dürfen am gesamten Operationstag keine Maschinen bedienen und nicht aktiv am Straßenverkehr teilnehmen (auch nicht als Fußgänger).
- Treffen Sie am OP-Tag keine wichtigen Entscheidungen und unterschreiben Sie keine Verträge, Sie gelten an diesem Tag als nicht geschäftsfähig.
- Flüssigkeits- und Nahrungsaufnahme (zunächst leichte Speisen) kann zu Hause erfolgen. Trinken Sie an diesem Tag keinen Alkohol.
- Die verordnete Medikation (z. B. Schmerzmittel, eigene Medikation, etc.) nehmen Sie bitte wie gewohnt ein.
- Atemproblemen und -schwierigkeiten
- Herz-, Brustschmerzen sowie Brustenge
- (Nach-) Blutungen
- Starker, anhaltender Übelkeit und anhaltendem Erbrechen
- Fieber über 39 °C
- Schüttelfrost
Alles Gute!
Ihr Dr. med. Christoph Glaß
Arzt für Anästhesiologie und Schmerzmedizin,
Praxis für Schmerztherapie Soest
PS: betr. Schreibweise z. B. Patient / Patientin
Aus Gründen der einfacheren Lesbarkeit wird im Textverlauf nur die männliche Form verwendet. Willkommen sind bei uns alle Menschen – unabhängig von Geschlecht, Nationalität, ethnischer und sozialer Herkunft, Behinderung, Religion, Alter sowie sexueller Orientierung.